Rosensteine

In der Gemeinde Rockenberg sind jedem Kind „Rosensteine“ ein Begriff. Es handelt sich dabei um rosenähnliche Gebilde aus Stein, die man früher in der Gemarkung Rockenberg an verschiedenen Stellen problemlos auflesen konnte. Besonders große Stücke schmückten die Rockenberger Vorgärten. Da sich an den Steinen leicht Algen ansetzten und zur Grünfärbung führten, wanderten die meisten bald wieder zum Bauschutt. Heute werden die „Rockenberger Rosensteine“ von Sammlern gesucht, nicht zuletzt deshalb, weil nach und nach alle Fundstellen erloschen.

Was ist nun das Besondere an diesen „Rosensteinen“?
Chemisch gesehen handelt es sich um Schwerspatkristalle. Schwerspat kommt normalerweise in Form von schneeweißen Tafeln vor, teilweise auch in Form von hellen, meißelförmigen Kristallen. Bekannte Fundstellen für derartige Kristalle liegen im Schwarzwald, Sauerland und an vielen anderen Orten. In Verbindung mit Sand und in Rosettenform findet man Schwerspat allerdings selten. Rockenberg gilt als einzige Fundstelle für Barytrosen in ganz Europa. Lediglich in Norman/USA findet man ähnliche Ausprägungen aus Schwerspat. Alle anderen Mineralien, die als Sandrosen angeboten werden und den Rockenbergern auch ähneln, sind Kristalle aus Gips. Da solche Gipsrosetten häufig in Wüstengebieten gefunden werden (z.B. in der Sahara), nennt man diese Gebilde „Sand- oder Wüstenrosen“. Sie unterscheiden sich von den Rockenberger Barytrosen in ihrem chemischen Aufbau, im Glanz und vor allem im Gewicht.

Rockenberger Barytrosen in Stichworten:

 

Aufbau:         Bariumsulfat 42%, Sand 54%, Rest Eisen- und
                     Manganoxid

Kristallform: Rosetten, Kugeln, Platten

Farbe:           alle Variationen von gelb, selten schwarz, weiß, rot
                      oder violett

Größe:          Einzelrosen von 1 cm bis ca. 30 cm Durchmesser,
                      Gruppen und Platten
                      oft mehr als 1 m.

Entstehung:

Aus wässrigen Lösungen kristallisiert Schwerspat sehr langsam und schließt dabei die Quarzkörner des umgebenden Sandes mit ein. Die Entstehung umfasst einen Zeitraum von ca. 25 Millionen Jahren und dauert heute noch an.

 

Nur in einer etwa 30 m breiten Sandschicht, die sich vom Sportplatz Rockenberg bis zu den Quarzwerken Gambach erstreckt. Alle Fundstellen liegen bzw. lagen auf dieser Linie:

 

  • Sandgrube am Sportplatz Rockenberg, heute mit Müll aufgefüllt und rekultiviert, früher Fundort für gut ausgebildete Einzelrosen;
     

  • Sandgrube der Firma RN+S, Fundstelle für große Stufen und Platten, sehr unterschiedliche Formen, heute Bauschuttablagerung über der Fundstelle;
     

  • Sandgrube der Quarzwerke in Gambach, früher an einer eng begrenzten Stelle Fundmöglichkeit von sehr hellen Barytrosen, heute rekultiviert.

 

"Rockenberger Röschen" ein Bericht aus der Oberhessischen Naturwissenschaftlichen Zeitschrift

Rockenberger Roeschen.pdf
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